Was auf den ersten Blick nach trockenem Geschichtsunterricht klingt, wurde auf der Bühne der Stadthalle zu einem echten Highlight: Mitreißende Szenen, originelle Kostüme und starke Songs machten die Aufführung zu einem Erlebnis, das unter die Haut ging – und zwischendurch wohltuend für einige Lacher sorgte.

Mit dabei waren schräge Gestalten wie der Gotti mit weißem Anzug und Sonnenbrille, die geheimnisvolle Kräuterfrau Burgel, tapfere Bauern, feurige Rednerund natürlich Herzog Ulrich selbst. 

Die Schüler der Mittel- und Oberstufen-Theater-AG schlüpften mit vollem Körpereinsatz in ihre Rollen – als Bauern, die für Gerechtigkeit kämpfen, als Fürsten, die ihre Macht verteidigen und als Menschen, die irgendwann merken, dass es um mehr geht als nur um Besitz und Privilegien.

Klar, es ging um Geschichte. Aber noch mehr ging es um Fragen, die heute genauso aktuell sind wie damals: Wer darf mitbestimmen? Wie geht gerechte Verteilung? Und was, wenn man sich wehren muss?

Die Dramaturgie und Regie lag in den Händen der beiden engagierten Lehrerinnen Iris Katzenstein und Tanja Proftdie es unübersehbar verstanden, große Spielfreude und Bühnenpräsenz bei den Darstellenden zu wecken und Raum für große Gefühle und Menschlichkeit zu öffnen.

Das Publikum war begeistert. Es wurde gelacht, gestaunt, manchmal geschluckt – und am Ende lang applaudiert.

Die Aufführung war zudem eine beeindruckende Gemeinschaftsleistung zum Jubiläumsprogramms „Fryheit unter Teck“ in Erinnerung an 500 Jahre Bauernkrieg : Die Theater-AG wurde unterstützt vom VHS-Orchester Kirchheim, das die musikalische Ebene mit Leben füllte. Der Dettinger Künstler Wolfgang Diez gestaltete das visuell beeindruckende Bühnenbild und die Stadtverwaltung Kirchheim war als Kooperationspartner in Form eines Chorensembles in Gewändern der Zeit mit an Bord – ein gelungenes Beispiel für lebendige Schul-, Kultur- und Lokalpolitik.

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